Dr. Guido Westerwelle kehrte am Sonntag von seinem ersten Auslandseinsatz als Vizekanzler aus der Volksrepublik Polen unverletzt zurück. Seine dieswöchigen Termine stehen und fallen tatsächlich mit den Aktivitäten des inzwischen allseits bekannten isländischen Vulkans und seinen asche-technischen Emissionsmerkmalen – also endlich mal
ein Vulkantanz, der unseren Außenminister weitestgehend brandblasenfrei belässt.
Am Montag kommt es zum Treffen mit COMISAF General Stanley A. McChrystal im Auswärtigen Amt, bei dem sicherlich auch die Vorfälle im Zusammenhang mit den jüngsten deutschen Todesopfern in Afghanistan thematisiert werden. Es folgen Gespräche mit dem Emir von Katar und danach mit dem Außenminister von Aserbaidschan – alle Meetings finden im asche-sicheren Ministersitz am Werderschen Markt statt.
Am Dienstag hat sich der Vizepräsident Kolumbiens, Francisco Santos Calderón für eine Visite im Auswärtigen Amt angekündigt. Bei diesem Gespräch wird es wohl auch um die thematische Nachbereitung der letzten Südamerikareise unseres Außenministers gehen.
Zu Mittag schaut der Außenminister Moldawiens, Iurie Leanca, im Internationalen Club vorbei. Das Heimatland dieses Mannes ist vielen Deutschen eigentlich nur durch diverse Qualifikationsrunden zu Europameisterschaftsturnieren bekannt. Zur groben Orientierung: Die Republik Moldau grenzt im Westen an Rumänien und im Norden, Osten und Süden an die Ukraine, hat keinen eigenen Zugang zum Schwarzen Meer, nennt Chisinau als Hauptstadt und als durchschnittliches Brutto-pro-Kopf-Einkommen werden 165,00 EUR vom Info-Dienst unseres Außenministeriums angegeben.
Vor knapp drei Monaten wurden in Chişinau EU-Assoziierungs-Gespräche mit Moldawien aufgenommen. „Langfristig sei die EU-Mitgliedschaft ein Ziel der Moldavier”, kommentierte Iurie Leanca die Ergebnisse der damaligen Gespräche. Vorerst wolle man aber erst eine Freihandelszone schaffen, gemeinsam wirtschaftliche Probleme lösen und vor allem die Visapflicht für moldauische Bürger abschaffen. Mit diesen Dingen wird sich wohl auch das Tischgespräch zwischen den beiden Außenministern beschäftigen.
Schließlich endet der offzielle Wochenterminkalender unseres Diplomatic-Bosses am kommenden Donnerstag mit einem informellen NATO-Außenminister-Treffen in Estland. Dorthin gibt es übrigens eine direkte Zugverbindung einmal wöchentlich von Berlin aus. Ab ZOB Kaiserdamm starten sogar täglich Busse ins Baltikum. Also Herr Dr. Westerwelle, wenn alle Fliegerdüsen bis dahin in Asche ruhen sollten, können Sie sich ja mal am Busterminal unweit des ICC umschauen. Da geht immer was….