Das Land Berlin und die Stiftung für die ermordeten Juden Europas haben am 25. Juni 2009 auf dem jüdischen Friedhof, am Rande des ehemaligen Minsker Ghettos einen von ihnen gestifteten Gedenkstein eingeweiht, der an die aus Berlin deportierten und von deutschen Einheiten ermordeten Berliner Juden erinnern soll.
Am 14. November 1941 verließ ein Transport mit ca. 1.000 Juden Berlin mit dem Ziel Ghetto Minsk. Nur ein einziger Überlebender dieses Transportes und der anschließenden Vernichtungsaktion ist bekannt, Dr. Karl Löwenstein. Ein zweiter Transport verließ Berlin im Juni 1942 in Richtung Malyj Trostenez, dem vor den Toren der Stadt Minsk gelegenen Todeslager.
Die Enthüllung des Denkmals erfolgte durch Vertreter der Senatskanzlei und der Stiftung Denkmal, die Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, die Leiter des Centrum Judaicum und des Instituts für Antisemitismusforschung der TU, das ein Forschungsprojekt zur Ghetto- und Lagergeschichte in Zusammenarbeit mit der Minsker Geschichtswerkstatt realisiert.
Kulturstaatssekretär André Schmitz: „Das Denkmal für die ermordeten Juden Europas im Herzen der deutschen Hauptstadt erinnert an die Millionen Juden, die außerhalb der deutschen Grenzen vor allem in Mittel- und Osteuropa dem Naziterror zum Opfer gefallen sind.
Mit der Cora-Berliner-Straße am Berliner Denkmal ehren wir stellvertretend eine der Jüdinnen, die in Minsk ermordet wurden. Der Gedenkstein in Minsk selbst soll ein Zeichen an dem Ort setzen, wo Berliner Juden und Tausende andere in deutschem Namen umgebracht wurden.
Berlin steht als Stadt mit der größten jüdischen Gemeinde in Deutschland damals wie heute in einer besonderen Verantwortung und bekennt sich dazu. Wir sind dankbar und geehrt, dass uns Gelegenheit gegeben wird, mit dem Gedenkstein an diesem Ort schwerster Verbrechen ein Zeichen setzen zu dürfen. Gerade Weißrußland ist ein Land vieler Weltkriegsopfer, zahlreicher Konzentrationslager und Vernichtungsorte, was im öffentlichen Bewusstsein noch zu wenig verankert ist.“
Infos zum Ghetto in Minsk, Weissrussland
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