Ermittlungen zur Shoah – Ein Bremer Justizskandal 1964-1970. Christoph U. Schminck-Gustavus (geb. 1942) ist Professor für Rechtsgeschichte an der Universität Bremen. Er lebte für mehrere Jahre in Griechenland, Italien und Polen, wo er über die Geschichte des 2. Weltkrieges recherchierte. In einer Vortragsreihe in mehreren deutschen Städten berichtet er über einen Justizskandal in Bremen, bei denen die deutschen Hintermänner der Greueltaten in den jüdischen Gemeinden Griechenlands während des Zweiten Weltkriegs aus unerfindlichen Gründen davonkamen.
Die letzte Phase des Massenmords an griechischen Juden begann nach dem Kriegsaustritt Italiens am 8. September 1943. Bis dahin hatte die italienische Besatzungsmacht die jüdischen Gemeinden geschont. Nur im deutschen Besatzungsgebiet war es zu Deportationen gekommen.
Am 25. März 1944 begann die „Endlösung der Judenfrage“ auch im bis dahin von den Italienern besetzten Gebiet. Ihr sind dann auch die noch übrig gebliebenen jüdischen Gemeinden Griechenlands fast vollständig zum Opfer gefallen.
Beteiligt am Mordprogramm waren der Befehlshaber der deutschen Sicherheitspolizei in Athen Dr. jur. Walter Blume und der Bremer Gestapobeamte Friedrich Linnemann. Gegen sie ermittelte die Bremer Staatsanwaltschaft ab 1964. Das Verfahren wurde aber 1970 eingestellt und die Täter außer Verfolgung gesetzt.
16.09.09, 20:00,Vortrag in deutscher Sprache, Eintritt frei
Griechische Kulturstiftung
Wittenbergplatz 3a
D-10789 Berlin
www.griechische-kultur.de