von Deutsche Stiftung Denkmalschutz | Die Kirchengemeinde Groß Jehser im Landkreis Oberspreewald-Lausitz feiert am Sonntag, den 18. Oktober 2009 um 14.00 Uhr. Mit einem Festgottesdienst wird der Abschluss des zweiten Bauabschnitts bei der Wiederherstellung ihrer Dorfkirche zelebriert. An der Instandsetzung des Turmes beteiligte sich in diesem Jahr auch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) zusammen mit der Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmale (KiBa), die gemeinsam 17.000 Euro zur Verfügung stellten. Bereits im vergangenen Jahr hatten beide Stiftungen die Dachsanierung an der Kirche mit 24.000 Euro unterstützt. Desweiteren wurden die Arbeiten durch das Land, den Land- und Kirchenkreis, die Landeskirche und mit Mitteln der Union Evangelischer Kirchen vorangetrieben.
Der Ort Groß Jehser, heute ein Stadtteil von Calau, wird erstmals im Jahr 1497 erwähnt. Der Name leitet sich vom sorbischen Wort „jasorce“ ab und steht für „großer See“. Die im Kern mittelalterliche Feldsteinkirche in Groß Jehser entstand vermutlich um 1300. Sie verfügt über einen aus Feldsteinen errichteten Wehrturm aus dem 13. Jahrhundert.
Um 1700 wurde das Gotteshaus umfangreich in den Formen des sächsischen Barock umgestaltet. Bei diesen Arbeiten wurde auch ein Chorpolygon im Osten angebaut. Für 1747 ist das Aufsetzen eines hölzernen Glockenturmes auf das bestehende Turmmauerwerk belegt. Wenig später erfolgte der südliche Anbau mit vier Herrschaftslogen.
Während der barocken Umbauphase wurde auch eine hölzerne Tonne, an der Kreuzgrate angedeutet sind, eingebaut. Die Ausstattung der Kirche stammt gleichfalls aus dieser Zeit: eine mit dem Beichtstuhl verbundene Kanzel und der Altaraufsatz stammen von dem Calauer Tischler und Maler Gottfried Wolschke. Eine zinnerne Taufschale wird auf 1714 datiert. Mehrere Wandepitaphe aus Holz, Sandstein und Marmor ergänzen die Ausstattung. Das Wandepitaph des 1705 verstorbenen Johann Patow und seiner Frau von 1724 stammt aus einer Dresdner Werkstatt. Unter dem Altar befindet sich die Gruft der Familie von Minkwitz. Schließlich stammt die Orgel von 1784.
Die Dorfkirche in Groß Jehser ist eines von über 430 Projekten, die die private Bonner Denkmalschutz Stiftung allein in Brandenburg dank privater Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, fördern konnte. Zu den Förderprojekten gehören in diesem Jahr auch das Kloster Stift zum Heiligengrabe, die Barockkirche in Kroppen und die St. Gotthardtkirche in Brandenburg an der Havel. Aus den Erträgnissen der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, werden jährlich bundesweit Projekte aus den Bereichen Wohlfahrt, Sport und Denkmalpflege mit rund 50 Millionen Euro gefördert.
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