von Axel Porsch | …auch wenn dann ab und zu mal ein faules Ei im Nest liegt. Egal. Nun ist es also raus. Der „junge, aufstrebende FDP-Mitarbeiter“, der unseren amerikanischen Freunden und Verbündeten so willfährig und so gern aus seinen persönlichen Aufzeichnungen vorlas, hatte heute sein zweites coming out.
Sein Name: Helmut Metzner. Er saß als Leiter im Vorzimmer vom grossen Vorsitzenden „Guido Global”. Metzners Credo: „Für Vertrauen und Mut zur Freiheit in Verantwortung werben”.
Dazu hat der junge Politiker nun ausreichend Zeit. Er wurde kurzfristig von seinen Aufgaben entbunden. Noch schneller wurde sein Profil von der Seite der fdp-bundespartei.de entfernt. Glücklicherweise kann da interessierten Menschen die Firma Google mit ihrem Cache weiterhelfen:
Grosse Schäden hat die Plaudertasche aber wohl nicht angerichtet. FDP-Sprecher Wulf Oehme erklärte auf stern.de:
Keine vertraulichen Dokumente übergeben
Es habe sich bei Gesprächen mit verschiedenen Mitarbeitern ein Mitarbeiter offenbart, der „auf Bitten der Botschaft in eigener Verantwortung und im Rahmen seiner Tätigkeit wie zahlreiche Mitarbeiter anderer Parteien auch mit der US-Botschaft im Gesprächskontakt stand und frei zugängliche Auskünfte erteilte”. Dieser habe den „entstandenen Eindruck eines außergewöhnlichen Kontaktes” bedauert. Es seien keine vertraulichen Dokumente übergeben oder Einsicht in sie gewährt worden, hob Oehme hervor. Daher gebe es keine Anhaltspunkte für ein rechtlich angreifbares Verhalten.
„Er ist kein Genscher“, schrieb Murphy über den Cheffe von Helmut Metzner an US-Außenministerin Hillary Clinton. Metzner ist kein James Bond, eher eine Mata Hari im Hasenkostüm.
Interessant ist in diesem Zusammenhang eine Schluß-Notiz im Artikel von RP Online:
…Metzner hat diesen Wunsch Westerwelles wohl allzu eifrig eingelöst. Manch einer in der FDP will aber auch nicht ausschließen, dass er vom Außenminister in spe selbst losgeschickt wurde, um die USA von Westerwelles amerikafreundlichen Absichten zu überzeugen…
Bis nun etwas Gras über die Sache gewachsen ist, kann sich der Fliegenträger und ambitionierte Sammler von Herrenhüten, Helmut Metzner, auch bekannt als MunterMacherMetzner, nun seinem persönlichen Blog (hier die gecachte Version) widmen oder auf Facebook neue Freunde finden. Vielleicht addet ihn ja Philip D. Murphy himself.