Sie heißen Odenwälder Blaue oder Rote Tannenzapfen, sind länglich oder rund, groß oder klein: Kartoffeln, die kaum einer kennt. Zu Unrecht vergessen und verdrängt wurden alte Sorten – und mit ihnen verschwanden viele gute Eigenschaften. Aber sie kommen wieder – ein Partnerprojekt des Biosphärenreservats holt sie ins Rampenlicht.
Am Samstag, dem 25. Juli 2009, wird eine Ausstellung zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert, die sich dem Kartoffelthema intensiv widmet. Sechs Partner haben gemeinsam eine Initiative für die Renaissance alter Kartoffelsorten begonnen und machen das ganze Jahr hindurch darauf aufmerksam.
Das wichtige Thema der Bewahrung unserer Artenvielfalt wird am Beispiel einer der zentralen Kulturpflanzen in Brandenburg, der Kartoffel, aufgegriffen. Der Verein zur Erhaltung und Rekultivierung von Nutzpflanzen in Brandenburg, der VERN e.V., der Kranichland e.V. aus Parlow, das BIORAMA-Projekt, die Naturwacht des Biosphärenreservates und der „Gasthof am Speicher“ in Parlow bringen ihre Kenntnisse und Fähigkeiten ein, beschäftigen sich unter unterschiedlichem Blickwinkel mit der Pflanze.
Das Thema „Kartoffel“ zieht sich für viele Haushalte durch das ganze Jahr. Dabei ist Vielen heute nicht mehr bewusst, welche Bedeutung die Kartoffel als eine der zentralen Kulturpflanzen für die Landschaftsgeschichte erlangt hat. So haben Kartoffeln mehrmals bereits Geschichte geschrieben, sie haben Völker ernährt. Über 5.000 Sorten wurden gezüchtet, eine ungeheure genetische Vielfalt, ein biologischer Schatz.
Daher ist es nicht nur ihre kulturhistorische Stellung, sondern auch Ihre Bedeutung für die Artenvielfalt, die die Verwaltung des Biosphärenreservats 2009 bewogen hat, einen Schwerpunkt auf diese äußerst formenreiche und vielgestaltige Pflanze zu legen. In zahlreichen Aktionen, verteilt über den Jahreslauf, richtet sich der Blick immer wieder auf den uns lieb gewordenen Erdapfel.
In zahlreichen Aktionen, verteilt über den Jahreslauf, richtet sich der Blick immer wieder auf die Kartoffel. Ein wichtiger Teil des Kartoffel-Kultur-Projekts ist die Erarbeitung einer Wander-Ausstellung.
Am kommenden Wochenende wird auf dem Gelände des BIORAMA-Projekts zu Füßen des alten Wasserturms weitaus mehr als nur die Ausstellung zu sehen sein, altes Handwerkszeug führt vor Augen, wie mühsam der Erwerb des täglichen Essens in der Vergangenheit gewesen ist.
Anfahrt: mit dem Auto 50 min von Berlin auf der A11, Ausfahrt Joachimsthal; mit dem Zug von Berlin (Hauptbahnhof RE3 oder Lichtenberg ODEG) nach Joachimsthal über Eberswalde.
25. und 26.07.09, 11.00 – 18.00 Uhr
BIORAMA-Projekt
Project Director: Sarah Phillips
Am Wasserturm, Töpferstrasse
D-16247 Joachimsthal
Tel.: 0 33361. 64 931
www.biorama-projekt.org
Ich halte die Erhaltung der Artenvielfalt für eine wichtige Aufgabe unserer Generation. Ob es sich nun um die Rekultivierung von Nutzpflanzen handelt oder den Erhalt anderer naturgegebener Ressourcen. Viele scheinen das aus den Augen verloren zu haben.