Dein Avatar aus Berlin, Smeet.com startet durch

Redaktion | Dass Berlin speziell im Start-Up Umfeld immer beliebter wird, ist hinreichend bekannt. Doch warum entscheiden sich immer mehr Firmen für die deutsche Hauptstadt und nicht für die sagenumwobene Metropolenregion rund um die San Fransisco Bucht, das Silicon Valley? Dazu steht uns heute Sebastian Funke, Gründer des 3D Social Chat Games Smeet, Rede und Antwort.

Redaktion: Was macht die ideale Wirtschaftslage von Berlin für dich aus?

Sebastian Funke:  Zum einen liegt Berlin extrem zentral in Europa. Wir haben uns mit unserer Firma erst einmal auf Europa konzentriert und können mit Geschäftspartnern im Ausland von hieraus sehr leicht arbeiten. Die Flugdistanzen sind nicht weit. Somit kann man aus Berlin heraus sehr leicht expandieren.

Redaktion: Was genau macht euer Unternehmen?

Sebastian Funke:Wir sind eine Plattform auf der sich Menschen richtig treffen können. Man hat dort seinen Avatar, den man selbst gestalten, mit dem man durch verschieden Welten laufen und andere Menschen treffen kann. Wir sind in facebook integriert, so dass ich meine Freunde von dorten auch in eine Welt einladen kann. Ich kann mich also von zuhause aus mit Freunden treffen oder auch neue Leute kennenlernen. Ich kann mir ein Haus bauen, Punkte sammeln und spielend Leute treffen. Das haben wir von Berlin aus gegründet und ganz leicht via Internet auch in zehn Länder gebracht. Mittlerweile haben wir hundertzehn Angestellte und in ganz Europa fünfzehn Millionen Nutzer. Wir haben nun aber auch ein Büro in New York.

Redaktion: Eure Seite findet sich unter www.smeet.com. Wie lange gibt es euch schon?

Sebastian Funke: Wir haben ende 2006 angefangen. Man muss sagen, dass es etwas Zeit gekostet hat, alles zu programmieren. Die ersten zwei Jahre mussten wir erstmal alle Richtungen ausprobieren. In den letzten zwei Jahren sind wir dann stark gewachsen. Allein 2011 sind wir um 400 Prozent gewachsen.

Redaktion: Über Berlin sagtest du einmal, die Lebenshaltungskosten stehen in einem guten Verhältnis zu Lebensqualität. Ist das immer noch so?

Sebastian Funke: Das ist immer noch so. Man muss auch dazu sagen, dass viele unserer Mitarbeiter aus zwanzig verschiedenen Ländern nach Berlin gekommen sind. In Paris oder London haben sie zum Teil das Dreifache für ihre Wohnungen gezahlt. Die Kosten für Essen und Wohnen sind extrem niedrig. Auf der anderen Seite wird extrem viel geboten. Allein das Berliner Partyleben ist sehr vielseitig. Das zieht vor allem auch junge Leute, die in unserer Branche arbeiten, an.

Redaktion: Wenn es eine Parallelwelt gibt, in der man Leute treffen kann, geht man dann überhaupt noch vor die Tür?

Sebastian Funke: Das schließt sich nicht aus. Wir versuchen off und online Welten zu kombinieren und haben viele Fotos und Videos online. Aber natürlich geht man trotzdem noch vor die Tür und hat ein reales Leben. Aber es ist dennoch schön, Leute zu treffen, ohne vor die Türe zu müssen. Vor allem bei so einem kalten Wetter.

Redaktion: Erkennt man sich als Nutzer eurer Plattform als Berliner wieder, so dass man sich in der realen Welt auch mal treffen könnte?

Sebastian Funke: Ja, wir trennen das absichtlich sehr stark. Das heißt, es kommen erstmal nur Deutsch mit Deutschen in Verbindung oder Italiener mit Italiener. Wir haben das früher nicht so gemacht, aber da gab es große Unterschiede vor allem durch die Sprache. Allein deswegen mussten wir es irgendwann trennen. Heute treffen sich die Leute aus dem gleichen Land oder der gleichen Stadt miteinander, so dass man sich auch im realen Leben mal treffen kann.

1 Kommentar zu "Dein Avatar aus Berlin, Smeet.com startet durch"

  1. Ich begrüße jede Initiative, die Berlin neue Arbeitsplätze beschert, aber irgendwie erinnert mich das doch an second life und die sind glaube ich so kurz gegen 2006 in ein Wachkoma gefallen. Manche Avatare hängen da jetzt schon seit 6-7 Jahren in der Gegend rum und sind vergessen.
    Und ja Berlin ist günstig, die Partyszene zeichnet sich zumindest durch viel Saufen für wenig Geld aus. Wenn man da an einen Cocktail auf den Champs Elysee im Vergleich zu einem auf dem Gendarmenmarkt denkt, dann liegt dazwischen eine vollwertige warme Mahlzeit.
    Und es tut Berlin sehr gut, wenn möglichst viele Menschen aus ganz unterschiedlichen Ländern hier arbeiten und leben. Ich freue mich Immen, wenn ich merke, dass die Fremdsprachler denen ich so begegne keine Touristen sind, sondern junge dynamische Leute die hier schon einige Zeit lang hier wohnen.

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