von Stefan Bartylla | …diesmal nur am Mittwoch.
Nachdem sich Klaus Wowereit am Montag einen Bonner Nachmittag bei Jürgen Nimptsch, dem SPD-Kandidaten zur dortigen Oberbürgermeisterwahl gegönnt hatte, konzentrieren sich die öffentlichen Auftritte unseres Regierenden in der aktuellen Kalenderwoche nahezu in voller Gänze auf den Mittwoch.
Der Juli hat zur Monatsmitte geläutet und der Startschuß fürs Vorbrennen zur Leichtathletik-WM scheint gefallen. Doch die ersten Runden der großen Werbetrommel für die Meisterschaften im Werfen, Stoßen, Springen und Laufen rollt der Oberberliner zur Mitte der Woche erst einmal per Velo an.
Frans Timmmermanns, der Europaminister aus den Niederlanden wird Herrn Wowereit auf einer Radelstrecke zwischen dem Potsdamer Platz und Brandenburger Tor gemeinsam mit deutschen und niederländischen Jugendlichen aus Anlass des Mauerfalljahrestages begleiten. Wer also mal einen richtigen Regierenden beim Radeln knipsen will, dem sei eine lauschige Parkbank auf Höhe des jüdischen Mahnmals empfohlen. Und wenn Wowi lacht – Blende acht. Ab 10 Uhr!
Zwei Stunden später kommt es zur ersten echten Nagelprobe in Sachen Leichtathletik-WM. Nach der Präsentation des TV-Konzeptes zur Veranstaltung ab dem 15. August stellen die Macher und Repräsentanten des Events ihren offiziellen WM-Song vor.
Und nicht nur über dem anwesenden Bürgermeister dürfte eine gedachte und eckig-rotumrandete Denk-Blase spürbar sein, bevor die ersten Klänge im 37. Hotel-Stockwerk (die Spielothek des Park Inn am Alexanderplatzes) über den Dächern der ach so PR-verwöhnten Bundeshauptstdt ertönen werden: „Be……gespannt!“
Ab 19.00 Uhr klingt Wowereits Werbe-Mittwoch bei einem 90. Geburtstag standesgemäß aus.
Der Mann, der davon sang, neben dem Schwager hoch auf dem gelben Wagen (neinnein, nicht Loveparade – Postkutsche) zu sitzen, lädt zu diesem besonderen Feiertag ins Schloß Bellevue ein. Walter Scheel gibt sich die Ehre und läßt Politprominenz vergangener Tage und aktueller Stunde im Garten vorm Präsidentenschloß vorfahren.
Allen interessierten Hobbyknipsern sei zu diesem Termin ein Teleobjektiv nicht unter einer Brennweite von 180 mm empfohlen.
Wowereit selbst wird sich zu diesem Termin wohl ganz andere Tipps wünschen wollen. Schließlich kennt Scheel das Gefühl, allererster Mann im Staate zu sein. Neben seinem Amt als Bundespräsident hatte dieser im Jahr 1974 sogar für zwei Tage den Posten als geschäftsführender Bundeskanzler inne.
Jobs, die eines Tages auch zu Herrn Wowereits Bewerbungsprofil passen könnten………
Doch bis dahin werden für ihn wohl noch einige Hymnen zu begutachten und viele Radkilometer noch zu fahren sein.