von Stefan Bartylla | 200 Jahre gibt es die Humboldt-Universität unter den Berliner Linden bereits. Das soll gefeiert werden. Und unser Regierender Bürgermeister rutscht deshalb auch ab 10:00 Uhr am Montagmorgen auf ein Grußwort im Konzerthaus am Berliner Gendarmenmarkt vorbei.
Vorab erklärte Wowi: „Berlin beglückwünscht die Humboldt-Universität zu ihrem 200. Jubiläum. Berlin ist stolz auf seine älteste Alma Mater, die schon bald nach ihrer Gründung eine Universität von Weltruf war, die viele große Gelehrte unter ihren Professoren aufzuweisen hatte. Heute steht die Humboldt-Universität schon in der eigenen Stadt in Konkurrenz zu anderen Universitäten. Ich bin sicher, dass sie sich auch in den nächsten Jahrzehnten erfolgreich im Wettbewerb behaupten wird. Für den Senat von Berlin steht das Thema Bildung und Wissenschaft ganz oben auf der Agenda. Das Land Berlin tut alles, was möglich ist, um seine Universitäten für den internationalen Wettbewerb in der globalisierten Welt auch in Zukunft gut aufzustellen.“
Der Dienstag wurde für Herrn Wowereit grußfrei gehalten. Er muss dafür aber eine Menge sitzen. Zuerst im Roten Rathaus zusammen mit seinem Senat und danach im Abgeordnetenhaus mit seiner Fraktion.
Erst am Mittwoch geht es dann mit den bürgermeisterlichen Grußworten für die kommende Woche so richtig los. Ab 9:00 Uhr wohnt er der Personalversammlung der Berliner Stadtreinigung in der Tempelhofer Ringbahnstraße bei und ab 11:00 Uhr ist er auf dem Festakt zur Einweihung des Neubaus der Sulfurcell Solartechnik GmbH im Wissenschafts- und Technologiepark Adlershof am Groß-Berliner Damm 149 zu bewundern.
Kurz nach Mittag, genauer gesagt ab 14:00 Uhr begegnet dem Herrn Wowereit dann S.E. der Staatspräsident der Republik Kap Verde, Pedro Verona Rodrigues Pires im Hauptportal des Berliner Rathauses. Im Anschluss gibt es den Eintrag ins goldene Buch der Stadt, welches ja bekanntlich im Arbeitszimmer unseres Regierenden für diese Zwecke bereit liegt. Kap Verde hingegen ist ein afrikanischer Inselstaat, der sich aus neun bewohnten Inseln bildet und 460 Kilometer vor der Westküste Afrikas liegt.
Das anschließende Gespräch zwischen Bürgermeister und Staatspräsident kann laut Terminkalender kein episches Mass annehmen, schließlich wird First-Klaus bereits ab 15:00 Uhr in der Münsterschen Straße 6 zu Wilmersdorf erwartet. Hier wird das jüdische Internat „Tora Kolleg“ im ebenso jüdischen Bildungszentrum „Chabad Lubawitsch“ eröffnet.
Gut 3 Stunden später, zur klassischen Abendbrotzeit um 18:00 Uhr schneit unser Regierender mal kurz beim RBB in der Masurenallee 14 vorbei. Hier wird die Ausstellung des spanischen Malers Gustav Peñalver Vico eröffnet. Nachdem Wowi also den Mittwoch wohl bei ein paar Tapas und ein wenig Rioja unterm Funkturm hat ausklingen lassen, startet er den folgenden Donnerstag mit der Verabschiedung einer lieb gewonnenen Senatsgefährtin. Für Heidi Knake-Werner ist es „Time to say goodbye“ und Carola Bluhm tritt an ihre Stelle. Alles im Säulensaal des Roten Rathauses unter Federführung unseres Senatorenchefs ab 9:30 Uhr.
Nach einer Plenarsitzung im Abgeordnetenhaus ab 13:00 Uhr gibt es ab halbsechse einen so genannten Wort-Bild-Termin mit Herrn Wowereit. Die Charité feiert ihr 300-jähriges Bestehens. Im Langenbeck-Virchow-Haus in der Luisenstr. 58/59 grüßt der Bürgermeister zur Eröffnung der internationalen Konferenz „World Health Summit“ anlässlich des Jubiläumsauftaktes.
Vorab erklärte Wowereit: „Große Forscher und Gelehrte haben an der Charité als einer der ältesten medizinischen Fakultäten gearbeitet. Die Welt verdankt diesen Ärztinnen und Ärzten große Entdeckungen, die vielen Kranken Hoffnung gegeben haben. Ich finde, dass es ein großartiger Gedanke gewesen ist, dieses Jubiläum mit dem World Health Summit zu verbinden, auf dem die Zukunft von Medizin und Gesundheitsvorsorge auf höchstem internationalen Niveau diskutiert wird. Ich begrüße alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer als Gäste unserer Stadt. Ich bin sicher, alle Beteiligten werden neue Erkenntnisse mit nach Hause nehmen und auch Berlin wird von dieser hochkarätigen Veranstaltung profitieren.“
Freitag wird’s Ernst. Das Grundgesetz soll angefaßt werden und unser Länderchef wird sich beim Bundesrat in der Leipziger Straße ab 9:30 Uhr diesbezüglich zu Wort melden. Es geht um den Artikel 3, Absatz 3, Satz 1:
(3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden.
Es geht um den Austausch des Terminus „wegen seines Geschlechtes“ durch die Worte „seiner sexuellen Identität“.
Der Deal wird wohl durchgehen, Herr Wowereit.
Wenn dann ab 11:00 Uhr der endgültige Festakt zur Eröffnung des „Neuen Museums“ auf der Museumsinsel von unserem Bürgermeister abgegrüßt sein wird, schließt sich seine öffentliche Werkswoche bis auf einen Termin am Sonntag um 19:00 Uhr, wenn es darum geht, die Asien-Pazifik-Wochen bei einer Abschlussveranstaltung zu besuchen. Dort wird wohl auch der günstigste Termin sein, an dem ambitionierte Hobby-Papparazzi sich ein aktuelles Eigen-Foto von unserem Oberberliner in der kommenden Woche verschaffen können. Ort: Haus der Kulturen der Welt – neben dem Kanzleramt……